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Mitteldeutsche Gärtner gestalten die 19. Hallenschau

Die 19. Hallenschau wurde am 11. September eröffnet und läuft noch bis zum 20.9.

Wie könnte ein insektenfreundlicher Garten in Zukunft aussehen? Mit dieser Idee gestalteten Kerstin Dallmann und ihr Team die Hallenschau „Blüht. Summt. Lebt. – Der Blütengarten der Zukunft.“ auf der Bundesgartenschau in Erfurt.

Sie schufen viele verschiedene Gartenflächen, um die Besucher zu inspirieren und ihnen einfache Möglichkeiten für geeignete Stauden- und Pflanzenkombination zu zeigen. Seit einigen Jahren ist bekannt, dass immer mehr Bienenarten und andere Bestäuber weltweit vom Aussterben bedroht sind. Wird nicht bald gehandelt, könnte dies verheerende Folgen für die Landwirtschaft und das Leben von Millionen Menschen haben, warnt der Weltbiodiversitätsrat (IPBES) der UN.

Besonders die „blumenverrückten“ BUGA-Besucher und die Gartenbaubetriebe beschäftigen sich natürlich mit dem Thema, weshalb das Gestalterteam um die Magdeburger Floraldesignerin Kerstin Dallmann grundlegende Informationen und praktische Lösungen präsentiert. Da sich das Insektensterben nicht nur auf Bienen und Hummeln bezieht, kriechen und krabbeln auch Heuschrecken, Käfer und Wanzen – aus Plastik – über gedeckte Tafeln und Blumenbouquets, um das Bewusstsein für die großen Zusammenhänge und das enge Beziehungsnetz zwischen Pflanzen und Tieren zu wecken.

Der „Tisch“ ist mit Blütenpflanzen und Gräsern gedeckt wie z.B. Gaura lindheimeri ‚Belleza Dark Pink‘ oder ‚Nova‘ (Prachtkerze), Lobelia speciosa ‚ Starship Scarlet‘ oder ‚ Starship Rose‘ (Lobelie), Heuchera x cultorum ‚Wild Rose‘ oder Heuchera villosa ‚Tokyo‘ (Purpurglöckchen) sowie Carex morrowii ‚Ice Dance‘ (Japanische Segge).

„Es wird durchgeblüht“, das Motto von Staudenpapst Karl Förster war den Ausstellungsmachern der Deutschen Bundesgartenschaugesellschaft um das Team von Beate Walther bei dieser Hallenschau wichtig. Spätblüher, die im Sommer und Herbst richtig loslegen, rücken so in den Fokus. Genauso wie Pflanzen, die Tieren als Nisthilfe oder Unterschlupf für den Winter dienen können.

Überraschend gut halten Funken Dürre aus. Der Floragarten Weinreich aus Wolmirstedt zeigt Hosta fortunei ‚Fire and Ice‘ in Kombination mit Bistorta amplexicaulis ‚JS Caliente‘ (Kerzen-Wiesenknöterich) und Calamagrostis arundinacea ‚Mona‘ (Wald-Reitgras).

Auf Blau- und Gelbtöne schwört die Gärtnerei und Gartengestaltung Bruchmüller aus Möser. Neue Sommersalbei-Züchtungen von Salvia ‚Rock in Deep Purple‘, ‚Rock in Deep Fuchsia‘ und ‚Rock in Blue Sky‘ überzeugen mit ihrem buschigen Wuchs und der langen Blütezeit der blauen und purpurfarbenen Rispen. Aber auch Caryopteris clandonensis ‚First Blue‘ (Bartblume) betört mit seinen blauvioletten Blüten, die einen angenehmen Duft verbreiten.

Die Nachblüte, die durch einen Schnitt nach der Erstblüte angeregt wird, wie bei Lavendula (Lavendel), Delphinum (Rittersporn) oder Salvia (Salbei), spielt als späte Futterquelle eine Rolle. In der offenen Halle lässt sich das am üppig blühenden Ocimum basilicum (Strauchbasilikum) von Adams Gärtnerei aus Dresden beobachten, die auf insektenfreundliche Kräuter spezialisiert ist.

Gartenbau Poike aus Dresden zeigt noch wenig bekannte Pflanzen wie Polymnia sonchifolia (Yacon), Ipomea batatas (Süßkartoffel) und Saccarum officinarum ‚Rubra‘ (Zuckerrohr) für Balkon und Terrasse.

Staatsekretär Klaus Rheda vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie des Landes Sachsen-Anhalt betonte bei der Preisverleihung der Hallenschau, dass es bei der Erhaltung der Artenvielfalt verstärkt auf die Nutzung von einheimischen Pflanzen ankommt, die an unser Klima und die heimische Insektenwelt angepasst sind.

Calluna vulgaris (Besenheide) und verschiedene Eriken (Heidekraut) der Heidegärtnerei Grünberg aus Coswig blühen vom Spätsommer bis in den Winter. Besonders die Erica vagans-Arten mit Sorten wie ‚Diana Hornibrook‘, ‚Cream‘ und ‚Yellow John‘ locken mit ihren offenen Blüten Bienen an. Eine besondere Attraktion in der Schau ist Calluna vulgaris ‚Sächsische Ballonheide‘ mit ihren üppigen rosa Blütenständen.

Das breite und hochwertige Pflanzsortiment beeindruckte die Preisrichter. Sie vergaben insgesamt 26 x Gold, 21 x Silber und 13 x Bronze an die 8 Aussteller. Darüber hinaus wurden drei Große Goldmedaillen der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) und vier Ehrenpreise verliehen:

Heidegärtnerei Grünberg, Coswig
9 x Gold, 4 x Silber, 6 x Bronze
Große Goldmedaille der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) für ein sehr umfangreiches Sortiment an Eriken und Callunen
Ehrenpreis des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft und Energie des Landes Sachsen-Anhalt für die intensive Kultivierung der besonders farbenfrohen Callunen und Eriken

Gärtnerei und Gartengestaltung Bruchmüller, Möser
6 x Gold, 4 x Silber
Große Goldmedaille der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) für ein abwechslungsreiches Staudensortiment, welches in Form und Farbe die Staudenvielfalt präsentiert

Gartenbau Steffen Poike, Dresden
6 x Gold, 3 x Silber
Ehrenpreis des Landesverband Gartenbau Thüringen e-V. für ein breites Spektrum meist unbekannter Pflanzen im Kübel und in Ampeln

Gartenbau & Floristik Rieckhoff, Rogätz
1 x Gold, 5 x Silber, 1 x Bronze

Floraldesign Kerstin Dallmann, Magdeburg
4 x Gold, 5 x Silber, 2 x Bronze
Große Goldmedaille der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) für eine in vielen Fällen sehr informative Darstellung zum Thema ‚Biene‘ im Eingangsbereich und dem immer wiederkehrenden Hinweis an den einzelnen Ausstellungsbeiträgen
Ehrenpreis des Fachverband Deutscher Floristen (FDF) für die außergewöhnlich kreative Auseinandersetzung in Papier und Schrift zum Thema ‚Biene‘, mit Blumenarrangements gespickt

Adams Gärtnerei, Dresden:
3 x Bronze
Ehrenpreis der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Berlin für ein insektenfreundliches Kräutersortiment für Küche und Garten

Floragarten Weinreich, Wolmirstedt
1 x Bronze

Die ausführliche Preisträgerliste kann man HIER einsehen.

 

Text: Deutsche Bundesgartenbau-Gesellschaft (DBG)